Donnerstag, 12. Dezember 2013

Warum Facebook-User Marken folgen

Über den Newsletter der Internetplattform XING bin ich gestern auf eine interessante Studie zum Thema Social-Media-Nutzung gestossen. In dieser Studie wurde untersucht, warum sich gewisse Marken vieler Fans auf Facebook erfreuen können, wogegen andere Marken und Unternehmen kaum Fans generieren.

Die Haupterkenntnis aus der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) realisiert wurde, war, dass die meisten User vor allem fan werden, wenn sie von besonderen (Produkte-)Angeboten profitieren können oder wenn sie zusätzliche Informationen erhalten, an die nur Fans kommen.
(Könnte also ganz pragmatisch als Egoismus oder grösstmöglicher Eigennutzen klassiert werden, anm. d. Autorin)

Obwohl die Markenbindung in den Sozialen Medien grundsätzlich wie oben gezeigt nach anderen Kriterien erfolgt als über die klassischen Kommunikationskanäle, zeigen sich bei einer differenzierten Betrachtung dennoch Parallelen:



So findet man die "Markensympatie" immerhin auf Platz zwei - in der klassichen Kommunikation wohl einer der Hauptgründe für die Unterstützung einer Marke durch Konsumenten. Jedoch steht auf Platz eins die Informationsbeschaffung. In dieser Hinsicht hinken die klassischen Kommunikationskanäle hinterher, denn aus einem Inserat oder einem Werbespot können die Verbraucher keine zusätzlichen Informationen erhalten.

Natürlich gibt es unter allen Fans einer Marke auch immer diejenigen, die der Marke zwar folgen, jedoch eigentlich keine Sympatien mit der Marke verbinden. Werden die Gründe dieses Phänomens analysiert, zeigt sich dabei folgendes Bild:


Hier spielen erneut vor allem eigennützige Gründe eine grosse Rolle. Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen oder sich im Netz anders, bzw. besser darstellen, als man in Wirklichkeit ist, scheint insbesondere für Digital-Natives einen hohen Stellenwert zu haben.

Diese Erkenntnisse könnte man zusammenfassen als "gib dem Kunden das Gefühl, dass er aus deiner Seite den grösstmöglichen Nutzen für sich selber zieht und er wird dein Fan". Stellt sich die Frage, ob solche "falschen" Fans tatsächlich nützlich sind für ein Unternehmen? Oder ob die echten Fans im wirklichen Leben für mehr Profit sorgen? Auch auf diese Frage findet sich eine klare Antwort. Eine Studie von Adobe ist dieser Frage nachgegangen und fand dabei - erstaunlicherweise - heraus:

Facebook-Besucher bringen den höchsten Umsatz.
 
Ist unsere heutige Gesellschaft also doch so egoistisch veranlagt, dass ein Social-Media-Konzept so einfach ist? Meiner Meinung nach ist dies durchaus möglich. Vermutlich muss dieser Trend weiter beobachtet werden - eine Tendenz ist jedoch bereits heute deutlich erkennbar.
 
Wer die gesamte Studie der LMU München anschauen möchte, findet diese hier.
 
Bleibt zu hoffen, dass diese selbstsüchtigen Profiteure im Netz ihre Eigenart wenigstens in der Vorweihnachtszeit sinnvoll nutzen und ihren Familien und Freunden schöne Geschenke besorgen (mittels Rabattcoupons und sonstigen Sonderangeboten). *gg*

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