Samstag, 4. Januar 2014

Rückblick

Mit diesem (vorläufigen letzen) Post möchte ich nochmals zurück blicken. Einerseits auf die Welt des Digitalen Marketings und andererseits auf den Unterricht an der Berner Fachhochschule (Digital Marketing) von Bruno Bucher.

Im Bereich des Digitalen Marketings hat sich - vor allem für mich persönlich - viel verändert. Denn bis Semesterbeginn wusste ich nicht einmal, dass Digital Marketing quasi eine Wissenschaft für sich ist. :)

In einem interessanten Artikel von Katja von der Burg, der Geschäftsführerin der Online-Marketingagentur Projecter, wurden die wichtigsten Themen des Online-, bzw. Digital Marketing Jahrs 2013 nochmals aufgegriffen. Das wichtigste in Kürze:


  • Die Nutzer tätigen Recherchen zu einem Produkt oder einer Dienstleistung vermehrt von einem anderen Gerät, als sie den Kauf schliesslich tätigen. Dies erschwert einerseits das Tracking, andererseits wird es um so wichtiger, alle (Online-) Kommunikationskanäle parallel einzusetzen.
  • Social Media ist nach wie vor kein Verkaufskanal und wird es vermutlich vorerst auch nicht werden.
  • Facebook hat im vergangenen Jahr die organische Verbreitung von Unternehmen und Produkten eingeschränkt und will, dass die Unternehmen dadurch vermehrt auf Anzeigen setzen. 
  • Facebook hat die Möglichkeiten der Werbeanzeige-Formaten merklich eingeschränkt. Viele dieser Formate hatten jedoch das selbe Ziel - also ist ein "Aufräumen" in diesem Bereich sicherlich sinnvoll.
  • Bei Google+ fand diesen Frühling ein erstes Redesign statt. Weiter ist auch die Einführung von geschlossenen Gruppen auf Google+ eine sinnvolle Neuerung.
  • Puncto Twitter wurden im 2013 zwei Meilensteine gesetzt: Einerseits tat es Twitter Facebook gleich und ging an die Börse. Andererseits wurde Vine integriert, was es den Nutzern möglich macht, kurze Videos mit dem Handy aufzunehmen und anschliessend direkt zu twittern.

  • Im 2013 hat Google gefühlt so viele Updates und Produkte im Bereich Adwords veröffentlicht wie noch nie.
  • In diesem Jahr tauchte das Buzzword Content Marketing überdurchschnittlich häufig auf. 
Soviel zu den wichtigsten Punkten im Hinblick auf das Digital Marketing Jahr 2013. Es bleibt spannend, was der positive Trend dieser "Wissenschaft" im 2014 bringt.

Nun, wie zu Beginn bereits erwähnt möchte ich an dieser Stelle auch einige Worte über den lehrreichen Unterricht von Bruno Bucher verlieren... Er hat es definitiv verdient.

Anfangs war ich persönlich sehr skeptisch, was das Modul Digital Marketing betraf. Jedoch wurde die ganze Thematik mit jeder Unterrichtsstunde und jedem Blog interessanter. Obwohl es zu Beginn für meinen Geschmack etwas zu technisch war, beispielsweise mit dem Gastreferenten von Apps with Love, habe ich dennoch Vieles gelernt. Besonders bemerkenswert finde ich, dass die Berner Fachhochschule einerseits überhaupt eine Chance gibt (Digital Marketing ist ja aktuell in der gängigen Praxis noch nicht so weit verbreitet - viel zu wenig!) und andererseits dass Herr Bucher die Herausforderung annimmt und versucht, uns Studenten diese komplexe Welt in einigen wenigen Unterrichtsstunden so umfassend wie möglich näher zu bringen. Dies ist ihm - meiner Meinung nach - gut gelungen. Zumindest bei mir hat er das Interesse für das Marketing in der Digitalen Welt geweckt. Auch nach dem Abschluss dieses Moduls werde ich die Entwicklungen gespannt weiterverfolgen und wer weiss, vielleicht wird in den kommenden Wochen und Monaten sogar wieder mal ein Digital Marketing Blog-Eintrag von mir im Netz erscheinen. :)

Somit wäre dies jedoch vorläufig der letzte Eintrag meinerseits. Ich danke allen meinen Lesern fürs followen und wünsche Allen nur das Beste fürs neue Jahr!

Bye, 
Nadja


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Content-Marketing



Häufig herrscht im Allgemeinen die Meinung vor, dass Content-Marketing zwar aktuell wichtig sei, aber bald vorbei geht - wie jeder Hype.

Doch genau diese Meinung ist gemäss Björn Tantau, seit 1990 im Bereich Online Marketing aktiv, falsch:

Wer heute inhaltlich gehaltvollen Content generiert, kann bei Google davon profitieren - die Folge sind bessere Rankings und somit indirekt auch besser für die Vermarktung der eigenen Unternehmung und der eigenen Produkte. Dadurch können für die Unternehmung langfristig strategische Vorteile geschaffen werden.

Das Social Media Phänomen dagegen verhält sich im Bezug auf Content anders, denn hier können Fans und anderen Personen nur darauf reagieren, wenn Inhalte aktiv veröffentlicht und die Aufmerksamkeit darauf lenkt. Dafür besteht ein Vorteil darin, dass im Vergleich zu Webseiten echte Fans aquiriert werden können. Diese folgen einem Unternehmen oder einer Marke, teilen Inhalte und verbreiten so den veröffentlichten Content in der Masse.

Weiter kann durch gehalt- und sinnvollen Content die Reputation einer Unternehmung wesentlich beeinflusst werden. Seit dem Phänomen, dass ein grosser Teil der (Kunden-)Meinungen im Internet gebildet werden (Sympatien oder auch Antipatien) ist ein aussagekräftiger Inhalt umso wichtiger. Anbieter müssen heutzutage immer und überall präsent sein - dies darüberhinaus professionell und wiederspruchsfrei.

Durch die Verbreitung der Inhalte im Netz über verschiedene Kanäle und Fans können Unternehmen einen Reichweitezuwachs verzeichnen und so die Bekanntheit fördern. Content-Marketing ist also keine unwichtige Spielerei von Internet-Freaks, sondern mittlerweile ein wichtiges Instrument zur Kommunikation. Dies ist mitunter der Grund, wieso der Hype noch lange andauern wird.



Donnerstag, 12. Dezember 2013

Warum Facebook-User Marken folgen

Über den Newsletter der Internetplattform XING bin ich gestern auf eine interessante Studie zum Thema Social-Media-Nutzung gestossen. In dieser Studie wurde untersucht, warum sich gewisse Marken vieler Fans auf Facebook erfreuen können, wogegen andere Marken und Unternehmen kaum Fans generieren.

Die Haupterkenntnis aus der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) realisiert wurde, war, dass die meisten User vor allem fan werden, wenn sie von besonderen (Produkte-)Angeboten profitieren können oder wenn sie zusätzliche Informationen erhalten, an die nur Fans kommen.
(Könnte also ganz pragmatisch als Egoismus oder grösstmöglicher Eigennutzen klassiert werden, anm. d. Autorin)

Obwohl die Markenbindung in den Sozialen Medien grundsätzlich wie oben gezeigt nach anderen Kriterien erfolgt als über die klassischen Kommunikationskanäle, zeigen sich bei einer differenzierten Betrachtung dennoch Parallelen:



So findet man die "Markensympatie" immerhin auf Platz zwei - in der klassichen Kommunikation wohl einer der Hauptgründe für die Unterstützung einer Marke durch Konsumenten. Jedoch steht auf Platz eins die Informationsbeschaffung. In dieser Hinsicht hinken die klassischen Kommunikationskanäle hinterher, denn aus einem Inserat oder einem Werbespot können die Verbraucher keine zusätzlichen Informationen erhalten.

Natürlich gibt es unter allen Fans einer Marke auch immer diejenigen, die der Marke zwar folgen, jedoch eigentlich keine Sympatien mit der Marke verbinden. Werden die Gründe dieses Phänomens analysiert, zeigt sich dabei folgendes Bild:


Hier spielen erneut vor allem eigennützige Gründe eine grosse Rolle. Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen oder sich im Netz anders, bzw. besser darstellen, als man in Wirklichkeit ist, scheint insbesondere für Digital-Natives einen hohen Stellenwert zu haben.

Diese Erkenntnisse könnte man zusammenfassen als "gib dem Kunden das Gefühl, dass er aus deiner Seite den grösstmöglichen Nutzen für sich selber zieht und er wird dein Fan". Stellt sich die Frage, ob solche "falschen" Fans tatsächlich nützlich sind für ein Unternehmen? Oder ob die echten Fans im wirklichen Leben für mehr Profit sorgen? Auch auf diese Frage findet sich eine klare Antwort. Eine Studie von Adobe ist dieser Frage nachgegangen und fand dabei - erstaunlicherweise - heraus:

Facebook-Besucher bringen den höchsten Umsatz.
 
Ist unsere heutige Gesellschaft also doch so egoistisch veranlagt, dass ein Social-Media-Konzept so einfach ist? Meiner Meinung nach ist dies durchaus möglich. Vermutlich muss dieser Trend weiter beobachtet werden - eine Tendenz ist jedoch bereits heute deutlich erkennbar.
 
Wer die gesamte Studie der LMU München anschauen möchte, findet diese hier.
 
Bleibt zu hoffen, dass diese selbstsüchtigen Profiteure im Netz ihre Eigenart wenigstens in der Vorweihnachtszeit sinnvoll nutzen und ihren Familien und Freunden schöne Geschenke besorgen (mittels Rabattcoupons und sonstigen Sonderangeboten). *gg*

Montag, 2. Dezember 2013

Vom Blog zur Webseite

Wer Blogs schreiben kann, kann auch Webseiten erstellen?

- Ja!

Google+-Konten sind sehr vielseitig. Herr Bruno Bucher erklärte uns letzten Freitag im Unterricht, dass damit auch Webseiten erstellt werden können. Meine Neugier war extrem gross und so begann ich, am Wochenende eine eigene Webseite für das Hobby von mir und meinem Partner zu erstellen.


neu erstellte Webseite über sites.google.com

Anfangs gestaltete sich das Ganze relativ schwierig, da ich dummerweise eine bereits erstellte Vorlage wählte. Da waren viele Texte, Navigation, etc. bereits vorgegeben und ich musste nachträglich alles auf unsere Bedürfnisse abstimmen. Wer also auch eine Webseite über sites.google.com erstellen möchte, der ist gut beraten, wenn er eine leere Vorlage wählt und dann nicht alles nachträglich löschen/anpassen muss.

Hat man aber erst einmal einen Überblick, was man wo einstellen muss, kommt man doch relativ schnell vorwärts. Wäre da nicht die Frage der Inhalte der Webseite....

Rein formell kann jedoch viel personalisiert und nach den eingenen Wünschen eingestellt werden. Farben, Hintergründe, Schriften, Layout, etc - alles kann individuell angepasst werden. Ich war sehr erstaunt, was alles möglich ist! Mit unserer Webseite vom Team Sprecher Motorsport bin ich erst am Anfang - Vieles muss noch definiert und eingefügt werden. Doch das Grundgerüst steht und mit jedem neuen Eintrag kommt die Übung.

Allerdings scheint die Sache mit der Einbindung vom Picasa Webalbum unter "Galerie" noch nicht ganz einwandfrei zu funktionieren. Wer weiss, an was es liegen könnte - ich wäre für Hinweise sehr dankbar! Grundsätzlich finde ich die Möglichkeit zur Einbindung der Galerien super praktisch - vorausgesetzt, es funktioiert.

Am interessantesten finde ich persönlich die "Spielereien", die links in der Navigationsspalte eingefügt werden können. So ist es beispielsweise möglich, Countdown's einzufügen, die die Tage bis zu einem bestimmten Ereignis herunterzählen. Weiter können individuelle Textfelder oder die berühmte g+1 - Schaltfläche hinzugefügt werden. Wer bei Google+ einigermassen vernetzt ist und die verschiedenen Anwendungen verwendet, kann mit relativ kleinem Aufwand eine gute und schöne Seite gestalten. Auch ein direkter Link zu einer anderen Webseite kann eingefügt werden (siehe "Das RacingTeam.ch").

Natürlich steht mir noch viel Arbeit bevor, trotzdem macht es viel Spass, mit im Grunde einfachen Mitteln, eine eigene Webseite zu erstellen! Sollte sich jemand schon besser auskennen und mir Tipps für eine effiziente Arbeitsweise geben können, bin ich gerne für Inputs offen! Zudem stellt sich für mich die Frage, ob die URL für die Webseite noch personalisiert werden kann (ohne den Zusatz sites.google.com/site/xxxx). Muss meinerseits noch recherchiert werden. Ansonsten geniales Instrument!

Wer kein oder nur wenig Budget für eine eigene Webseite hat, jedoch gerne eine hätte, ist mit Sites.google.com sehr gut bedient - empfehlenswert!




Montag, 25. November 2013

Gutes Marketing ist....

.... wenn Jeder darüber spricht!

Im Jahr 2010 tauchten plötzlich überall im Internet Videos der so genannten Pink Squad aus der Slowakai auf. (Leider können diese Links von Pink Squad nicht im Blog eingebettet werden)

http://www.youtube.com/watch?v=I81ZoeiAJX0

http://www.youtube.com/watch?v=DiO55vLGCTc

http://www.youtube.com/watch?v=GNcA3QlLzrk

In jedem der Videos wird gezeigt, wie "Verkehrssünder" für ihr Verhalten auf originelle Art und Weise bestraft werden. Diese Videos waren DER Renner und wurden - vor allem in der Slowakei - unzählige Male angeschaut. Jeder fragte sich: Was soll das?

Nach einiger Zeit und nach einigen Aktionen mit hohem Unterhaltungswert bekannte sich eine Versicherung zu der Guerilla Marketing Aktion mit The Pink Squad.

http://www.youtube.com/watch?v=geqVNjEauoU

Sie wollten eine neue Autoversicherung bewerben - mit grossem Erfolg! Teilweise wurde sogar im TV über diese Aktionen berichtet, obwohl ja Autoversicherungen zu den so genannten "Low Involvment" Produkten gehören. Diese kreative Werbeaktion hat ihre Wirkung auf jedenfall voll entfaltet und in der ganzen Slowakei für Gespächsstoff gesorgt.
That's Marketing!


Ein weiteres witziges Beispiel für Werbung im Internet war folgender Tip Ex Clip auf You Tube.


Ein Jäger sollte einen Bären erschiessen, entscheidet sich aber während dem Clip, dass er das eigentlich gar nicht will. Dann wird der Zuschauer aufgefordert, in den Titel zu schreiben, was denn der Jäger stattdessen mit dem Bären anstellen soll.

Ich persönlich habe bereits viele Varianten ausprobiert und bin immer noch erstaunt, dass praktisch jede Variante - egal was man hinschreibt - im Video dargestellt wird! Für mich persönlich gilt diese Werbung zu den Kreativsten seit Langem! Ich glaube, unterhaltsame Werbung ist immer noch die beste Werbung. Um diese Werbung zu erzeugen und verbreiten gibt es kein besseres Instrument als das World Wide Web.


Montag, 18. November 2013

Wie weit reicht der Einfluss des Internets?

Anonymous (englische Aussprache [əˈnɒnɪməs], vom griechischen ανώνυμος für „namenlos“)
(Wikipedia, 2013)
 
 
Anonymous ist eine der bekanntesten Aktivisten- und Hackergruppen weltweit. Was als Zusammenschluss aus Benutzern diverser Internet- und Bloggerforen angefangen hat, ist heute eine ansehnliche Legion - wie sie sich selber bezeichnen - aus teilweise professionellen Hackern. Die Zahl der Anhänger kann nicht genau bestimmt werden, da es nur ein loser Zusammenschluss der Internetuser ist, wobei jeder Aktivist selber entscheiden kann, an welchen Aktionen er teilnehmen will und an welchen nicht.
 
 
Die drei bekanntesten Aktionen von Anonymous sind Operation Payback, Operation Sony und Operation Zeta.
 

Flyer Operation Payback (Wikipedia, 2013).

Natürlich wäre es utopisch, den Einfluss von Unternehmen und "normalen" Blogs mit der weitreichenden Macht des Netzwerks Anonymous zu vergleichen. Dennoch lässt sich anhang des obigen Beschriebs erahnen, welche Ausmasse bei einer professionellen Verwendung des Internets erreicht werden können.

Ich persönlich kannte vor dem Besuch des Moduls Digital Marketing an der Berner Fachhochschule bei Herrn Bruno Bucher nur die "normalen" Internet-Gebrauchsarten wie Recherchen auf Google, Profil bei Facebook, Profil bei Xing - das wars dann auch fast schon. Blogs kannte ich bis dahin nur vom "hören sagen". Mittlerweile habe ich mit etwas genauer mit dem Thema Blogs beschäftigt und bin immer wieder erstaunt, was man damit alles machen kann.

Leider ist Blogging in der Schweiz (noch) nicht so verbreitet wie besipielsweise in den USA. Dennoch arbeiten bekannte Unternehmen mit Blogs: So beispielsweise Coca Cola, (natürlich) Google oder Kägi AG. Tatsächlich exisitert sogar ein Blog Verzeichnis der Schweiz, wo Blogs angemeldet werden können und auf dieser Seite dann angezeigt werden. Sozusagen das ein Blog-Telefonbuch. :)

Ein guter Auftritt im Internet über diverse Kanäle ist durchaus empfehlenswert für Unternehmen. So können sie Ihre Produkte/Dienstleistungen für ein breiteres Publikum bekannt machen und sich mittels Inszenierung, Storytelling oder Staging von den Konkurrenzanbietern differenzieren. Insbesondere die Inzenierung von Shops, Produkten oder Unternehmen ist nicht zu unterschätzen. Jeder und Jede von uns kennt die Valora kKiosks. Sie denken, die Einrichtung dieser Kiosks ist zufällig entstanden?

Weit gefehlt! Das Gegenteil beweist Ihnen dieses Video der Habegger AG:

http://www.youtube.com/watch?v=MKjhWpU-FBI

Dies ist ein Paradebeispiel der Inszenierung. Ohne dass es der Kunde merkt, wird er hier bestimmten Reizen ausgesetzt, die ihn dazu bewegen sollen, zu kaufen und zu konsumieren.

Wir Kunden sind uns in keinster Weise bewusst, wie wir von solch ausgeklügelten Inszenierungen angelockt und beeinflusst werden. Unsere Aufmerksamkeit wird - von uns unbemerkt - auf Gegenstände oder Bilder gelenkt und Dinge, die als Zufällig erscheinen oder über die sich ein Kunde bewusst keine Gedanken macht, sind seitens Unternehmen geschickt inszeniert.

Weitere Beispiele einer Inzenierung:
Bei Kleiderläden schauen Modepuppen mit dem Kopf immer Richtung Eingang, Gegenstände werden mit einer Bemalung der Wand dahinter ins Blickfeld des Kunden gerückt, bei IKEA sind die Ausstellungsstücke immer genau wie im Katalog ausgestellt (Kobination, Platzierung, ect). Das sind nur einige kleine Beispiele von Inszenierungen. Jedoch werden sie bei genauerem Überlegen den Einen oder Anderen von Ihnen bekannt vorkommen.

Ich persönlich werde jedenfalls nicht mehr mit den gleichen Augen durch ein Shoppingcenter laufen. Ich werde mich bewusster auf solche Inszenierungen achten und ihre Wirkung auf mich bewusster wahrzunehmen. Jedoch könnte es auch gut sein, dass beim nächsten Betreiten eines Geschäfts wieder die Frau in mir durchkommt und die guten Vorsätze schneller vergessen sind als mir lieb ist.






Sonntag, 10. November 2013

Modernität vs. Tradition

Im iBook von Bruno Bucher wird im Kapitel 4 über das Instrument Google Trends berichtet. Unter www.google.de/Trends  können die aktuellen Top Suchanfragen abgefragt werden und allenfalls als Inspiration für Storytelling verwendet werden. 

Nebst den aktuellen Suchanfragen kann auf Google Trends auch beispielsweise ein Auszug über die aktuellen Top Charts im Bereich Bücher angeschaut werden. Eine sehr interessante, aber auch kontroverse Enteckung ist dabei, dass auf Platz eins anscheinend seit langer Zeit The Holy Bible steht.

Google Trends - Topchards Bücher

Einerseits überraschend, da doch eher die Tendenz zur Modernität vorherrscht - andererseits nachvollziehbar, da dies die vermutlich bekannteste Schrift weltweit ist und der Glaube immer noch einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt.Wird bei Google die Suchanfrage Bibel eingegeben, erscheinen diverse Webseiten, wo die Bibel online gelesen werden oder gar direkt einzelne Bibelstellen herausgesucht werden können. Also Ur-Kulturerbe, das laufend digitalisiert wurde. 

Der kuriose Teil der Entdeckung besteht darin, dass auf Platz zwei der Charts das skandalträchtige Buch Shades of Grey erscheint. Ein krasses Gegenteil zu der Bibel, da dieses Buch doch relativ unverblümt vom Thema BDSM handelt.

Auch das drittplatzierte Buch The Great Gatsby ist ein Gegenteil der Bibel. Könnte man also sagen, die Modernität holt auf und ist auf dem Weg, die klassischen Traditionen zu überholen?

Aus der Sicht von Digital Marketing hält die Modernität und Digitalisierung definitiv Einzug in die Gesellschaft. Vermehrt werden Soziale Medien sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen genutzt. Herr Bucher hat in seinem iBook übersichtlich dargestellt, was die Vorteile der elektronischen Instrumente sind.



Glücklicherweise werden diese Vorteile vermehrt von den Unternehmen erkannt und die Mittel dementsprechend eingesetzt. Werden alle oben aufgezeigten Medien eingesetzt, können gemäss Bruno Bucher alle Vorteile optimal genutzt und dank Synergien ein Optimum erreicht werden:

Das ePublishing Oktacon (Bucher, 2013)

Modernität und Innovation in der heutigen Zeit: JA. Tradition: Ebenfalls JA. Trotz der Tatsache, dass die heutige Zeit mehr und mehr digitalisiert wird und das Leben gefühlt immer schneller an einem vorbeizieht, sind die Schweizerinnen und Schweizer nach wie vor tief in Tradition verwurzelt. Dieser Tatsache sollte bei Digital Marketing Rechnung getragen werden. Sei es also die Bibel, die beim Buchranking immer noch auf Platz eins liegt, oder die Tatsache, dass immer noch viele Schweizer die traditionelle Zeitung lesen. Vermutlich hat die NSA-Affäre nicht gerade zum Vertrauen in die digitalen Medien beigetragen und gerade die Digital Immigrants (vgl. Blog von Irina Schneider) in ihrem zögerlichen Vertrauen in die Digitalen Medien bestärkt. 

Meiner persönlichen Meinung nach, sollten diese Punkte aktuell noch im Hinterkopf behalten werden, wenn eine Unternehmung Digital Marketing betreibt. Ich bin mir sicher, dass das Vertrauen der Bevölkerung in das Internet und die digitale Welt wachsen wird, aber ich denke, dass Heute die Skepsis gegenüber Modernem doch noch relativ gross ist und die sicheren traditionellen Werte nach wie vor gerne hochgehalten und gelebt werden. Als Unternehmung würde ich nach und nach den Schritt ins Digital Marketing wagen, jedoch langsam und vor allem zuerst gut über die Strategie nachdenken.


Sonntag, 3. November 2013

Nachtrag zu Staging bei der Selecta AG

In meinem vorgängigen Blog von heute Nachmittag zum Thema Staging hatte ich vergessen, folgenden Hinweis zu vermerken:

Natürlich sind Produkteideen nebst "Beschwerden" über hängengebliebene Produkte immer herzlich willkommen. Jede Idee wird auf ihre Umsetzbarkeit in den Automaten geprüft. Sollte also jemand von Euch eine Idee für ein Produkt, dass er oder sie im Automaten vermisst, ist die Selecta AG jederzeit offen für Vorschläge.
Gerne könnt ihr die Ideen auch direkt als Kommentar zu diesem Blog hinterlassen.

Dies führt mich zu einem weiteren wichtigen Punkt. Ein Retail Anbieter im Vending Bereich wie die Selecta AG sollte unbedingt einen Blog führen. Dort kann sie ihre Konsumenten und Leser laufend über neue Produkte, Trends und wichtige Informationen (zB Pferdefleischskandal in Frischeprodukten) auf dem Laufenden halten und mit ihnen in den Dialog treten, falls Bedenken oder Anregungen seitens Konsumenten vorhanden sind.

Es bleibt zu hoffen, dass die Selecta bald den neuen Trend des Digital Marketing betreffend Bloging erkennt und dieses vielseitige und wirkungsvolle Instrument zu ihrem Vorteil nutzt.

Staging bei der Selecta AG


Eines der (meiner Meinung nach) interessantesten Kapitel aus dem iBook von Bruno Bucher erzählt von Staging. Bereits ein Laie puncto Marketing kann erahnen, worum es geht. STAGE - engl. Bühne. Also die Bühneninzenierung von Produkten und Unternehmen.

In meinem heutigen Blog möchte ich dieses Thema am Beispiel der Selecta AG auf die Praxisrelevanz prüfen.

Es ist wohl unbestritten, dass der heutige (Marketing-)Trend hin zur flächendeckenden Inszenierung von Produkten und Unternehmen führt. Mit andern Worten: "Das Unternehmen soll, egal wo die Kundenbegegnung stattfinden soll, für ihre Kunden den Himmel auf die Erde holen." (Bucher, 2013). Die Inszenierung der angebotenen Produkte sollte also auf der ganzen Linie gelebt werden. Egal ob im Laden, auf der Webseite, in den Prospekten oder in der Weise der Kommunikation.

Die Selecta AG hat mit der Errichtung des neuen Hauptsitzes in Kirchberg BE bereits einen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Mit einem grosszügigen, schlicht designten Eingangsbereich wird der Besucher empfangen.

Eingangsbereich der Selecta AG

Emfpang

Der neue POS wiederspiegelt auch die Eleganz des neuen Barista-Konzeptes der Unternehmung.

Ebenfalls die exlusive Zusammenarbeit mit Starbucks und Selecta wird im neuen Design des Hauptsitzes wiederspiegelt. Das neu erbaute Gebäude in Kirchberg kann definitiv als Flagship Store betitelt werden. Eine angenehme Beleuchtung, leise Hintergrundmusik und der Geschmack nach frischem Kaffee vermitteln dem Besucher ein Gefühl des Wohlbefindens.

Leider entsprechen jedoch die Webseite der Selecta, sowie die weiteren genutzten Instrumente des Digital Marketings (App, Facebookseite) nicht den Werten der Produkte und der Unternehmung. Wer sich Flagship Store aufbauen konnte, sollte bestrebt sein, diese Flagship-Menthalität ebenfalls auf der Webseite weiterführen. 

Die Flagship Webseite (Bucher, 2013).
Diese Übersicht liefert einige Anhaltspunkte über die Inszenierung und Gestaltung einer Flagship Webseite. Natürlich können und müssen nicht alle diese Punkte 1:1 in die Praxis umgesetzt werden. Beispielsweise eine Webseite pro Produkt ist für die Selecta AG undenkbar. Jedoch fände ich persönlich es sinnvoll, wenn das neue Barista-Konzept auf einer eigenen, eleganten Webseite beworben würde. Auch um die Exklusivität der Zusammenarbeit mit Starbucks hervorzuheben würde sich eine eigene Webseite hervorragend eignen.

www.selecta.ch
Auf der aktuellen Webseite kommt meiner Meinung nach diese Premium-Stellung und Exklusivität zu wenig zur Geltung. Auch die neuen Maschinen wie oben beschrieben werden zu wenig beworben. Als dritte Idee für eine Webseite käme auch das neuen Fresh+Fit-Konzept in Frage. Dort muss beim Design mehr auf Frische und Aktivität gesetzt werden, wogegen bei Starbucks und dem Barista-Kozept mehr auf der luxuriöse Design mit Gold und Glanz gesetzt werden sollte.

Um mehr Besucher auf der Webseite verzeichnen zu können, wären beispielsweise Auktionen von Restposten interessant. Laufend gibt es Produkte, die ausgelistet werden oder sonst abverkauft werden könnten. Diese Auktionen könnten auf der Facebookseite gross angekündigt werden und als ein richtiges Highlight an die Konsumenten verkauft werden.

Die Facebookseite der Selecta AG zählt 478 Fans. Leider finden auf dieser Fanseite wenig bis keine Dialoge zum Konsumenten statt. Hier müsste die Selecta definitiv daran arbeiten und den Fokus auf die Interaktion zwischen Kunden und Anbieter setzen. Leider finden sich auf der Fanseite praktisch nur Posts von Konsumenten, bei denen ein Produkt im Automaten steckengeblieben ist. Natürlich ist es gut, wenn die Konsumenten ihren Unmut auf der Fanseite ausdrücken können, jedoch ist Vielen nicht bekannt, dass in einem solchen Fall die Hotline angerufen werden kann und einem der Kaufpreis zurückerstattet wird. Dies sollte definitiv expliziter mitgeteilt werden. Am Image sollte in diesem Hinblick trotzdem gearbietet werden - dass die Selecta in Zukunft nicht nur für "stecken gebliebene Artikel" oder "leere Schoggistängeli-Spiralen" steht.

Ebenfalls bitet die Selecta eine App an, wo der Standort des nächsten Automaten geortet werden kann. Die Grundidee finde ich gut, jedoch sollte das App weiter ausgebaut werden. Wie wärs beispielsweise mit einem kleinen Game, das in das App integriert wird? Dies würde sicherlich die Anwendungshäufigkeit des Apps wesentlich steigern.

Selecta App
Mein persönliches Fazit zu Staging bei der Selecta AG lautet wie folgt:

Die Selecta ist mit den Instrumenten, die eingesetzt werden, definitiv auf dem richtigen Weg. Der neue POS in Kirchberg demonstriert die Modernität und Innovation der Selecta. Jedoch hinken leider die restlichen Medien/Instrumente etwas hinten drein. Hier besteht definitiv noch Aufholbedarf, der unbedingt bald realisiert werden sollte.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Der Absturz der F/A-18 aus Marketingsicht

Der tragische Absturz der F/A-18 vom letzten Mittwoch, der zwei Militärangehörige als Opfer forderte, haben wir wohl alle mitbekommen. Der Zufall wollte es, dass am darauffolgenden Freitag Morgen Herr Heinz Müller, Chef Führungskommunikation Verteidigung des Schweizer Militärs, bei uns in der Marketing-Klasse als Gastreferent dozierte.

Schweizer Armee
Grundsätzlich ist es bei Unglücken und Unfällen für die Kommunikationsverantwortlichen zunehmend schwieriger, bei den Pressekonferenzen das "Richtige" zu sagen. Denn in der heutigen Zeit mit den Social Medias wurden meist schon Bilder vom Unglück auf Facebook gepostet oder davon auf Twitter gezwitschert, bevor die öffentlichen Medien davon Wind bekommen haben oder ein offizielles Pressecommuniqué herausgegeben wurde. Vor allem im Hinblick auf die Angehörigen macht es diese neuzeitliche Entwicklung besonders heikel, da diese unter Umständen noch gar nicht wissen, dass ein Mitglied ihrer Familie vom Unfall betroffen ist. In dieser Situation ist es essentiel, schnell zu reagieren und die Betroffenen so früh als möglich zu informieren. Für die öffentlichen Ordnungskräfte ist es besonders wichtig, dass sie sich keinen Fehltritt erlauben, da sie durch die Social Medias noch mehr unter Beobachtung stehen als früher.

Andererseits können die frühen Reaktionen auf ein Unglück auch eine Chance sein. In diesem Fall des Absturzes konnte das Militär dank der Posts auf Twitter und Facebook bereits relativ früh abschätzen, wie die Öffentlichkeit über dieses Unglück denkt. Die Verantwortlichen im schweizer Militär für Social Media konnten die veröffentlichten Meinungen ausfindig machen und analysieren. Speziell im Fall des Militärs können die Meinungen sehr geteilt sein. Es gibt zahlreiche Befürworter, aber auch Gegner. Daher ist es im Hinblick auf das bevorstehende erste Statement gegenüber den Medien sehr wichtig, dass man weiss, wie die Stimmung (kritisch/neutral/etc.) der Bevölkerung in diesem Zusammenhang ist.

Ein weiteres Beispiel, wo die Sozialen Medien als "Stimmungsbarometer" der Öffentlichkeit eingesetzt werden, ist das Gurtenfestival. Hier verwendet man den so genannten "Buzz-Report", um die Anzahl der Posts mit dem Gurtenfestival-Label und rund ums Festival im Allgemeinen zu messen. Markus Maurer, alias Kusito, gehört zum Social Media-Team des Gurtenfestivals. Er hat uns einen Einblick hinter die Kulissen des Gurtenfestivals gewährt und uns erzählt, dass es vor und während dem Festival extra ein Team gibt, dass sich unter die Festivalbesucher mischt und sozusagen live vor Ort twittert. Auch die Posts der Besucher über das Festival werden gelesen und darauf eingegangen.

Also auch ein Beispiel dafür, wie Social Media positiv genutzt werden kann. Daraus könnte man schliessen, dass es für Unternehmen öffentlicher Hand, grosse Anlässe oder beispielsweise auch für Personen von öffentlichem Interessen schon fast undenkbar ist, nicht in Sozialen Medien präsent zu sein. Doch wer das denkt, könnte sich irren!

Sebastian Vettel, seit  heute viermaliger Weltmeister in Folge, boykottiert nach wie vor die Sozialen Medien:


Ich habe kein Interesse, alles zu teilen, was ich in meinem Leben mache.
Trotzdem ist Sebastian Vettel weltberühmt und kann sich zahlreicher Fans erfreuen. Ist es also auch möglich berühmt und beliebt zu sein, ohne Profile auf Facebook, Twitter und Google+?


Meine persönliche Meinung dazu ist, dass unsere Generation noch nicht so weit entwickelt, bzw. digitalisiert ist, dass es ohne Soziale Medien nicht geht. Gerade speziell als Promi oder auch als Unternehmung kann man auch erfolgreich sein, ohne täglich zu "zwitschern". Jedoch wird vermutlich die Bedeutung der Social Medias in Zukunft weiter zunehmen. Den Unternehmen der heutigen Zeit wäre gut geraten, wenn sie sich zunehmend an die Sozialen Medien gewöhnen und nach und nach weiter in die digitale Welt einsteigen. Es wird Zeit kommen, in denen sich Unternehmen werbetechnisch nur noch in den sozialen Medien differenzieren können, da die herkömmlichen, klassischen Ads in Zeitschriften und Magazinen auf Grund der Digitalisierung nicht mehr genügend Beachtung finden werden oder in der Menge untergehen. 

Aber nochmals zurück zum Anfang. Der Absturz der Militärmaschine ist ein sehr trauriger Vorfall. Natürlich klingt die Tatsache, dass das die erste Kommunikation auf die bereits veröffentlichten Posts abgestimmt wird, etwas komisch und herzlos. Aber rein aus Marketingsicht ist dies eines der wirkungsvollsten Mittel, um das Image des Unternehmens trotz schlimmem Unglück nicht zu beeinträchtigen. Ich persönlich war schwer beeindruckt, dass sich eine Organsiation wie die schweizer Armee auch um Social Media kümmert und damit arbeitet. Für mich ein weiterer hinweis, dass die Zukunft mehr und mehr Digital aussehen wird.